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Weibliche Rentenlücke birgt Sprengstoff im Alter

Jul 1, 2021

Fast 60 Prozent der Frauen in Deutschland wissen nicht, wie hoch ihr Einkommen im Rentenalter sein wird. Laut einer Allianz-Umfrage verneinten sogar 80 Prozent der befragten Frauen, die Lücke gegenüber dem Renteneinkommen von Männern zu kennen – und die beträgt hierzulande beachtliche 49 Prozent. Nach WSI- Berechnungen erreicht diese Rentenlücke in Westdeutschland 55 Prozent, während sie im Osten der Republik bei nur 23 Prozent liegt.

Ein Grund dafür: Für Frauen war es in der ehemaligen DDR normal, nach der Geburt eines Kindes wieder die Erwerbsarbeit aufzunehmen. Im Westen hingegen bleiben Mütter dann häufig zuhause, obwohl sich die Rahmenbedingungen für Kinderbetreuung stetig verbessert haben. Die gesetzliche Rentenversicherung „belohnt“ diese Erziehungsarbeit immerhin mit Rentenpunkten. Doch allzu oft fällt die Auszeit länger aus als geplant und der berufliche Wiedereinstieg gelingt nur mit einer Teilzeit-Beschäftigung. Beides geht zu Lasten der Karrierechancen von Frauen und begrenzt ihre Verdienstmöglichkeiten.

In den letzten zwei Jahrzehnten hat sich die geschlechtsspezifische Rentenlücke deutlich verkleinert. Doch die Pandemie hat diesem Trend mehr als einen Dämpfer versetzt. Einmal mehr sind es vor allem Frauen, die die Care- und Hausarbeit parallel zum Job leisten müssen, während die Männer auf die Sicherung des Lebensunterhalts fokussiert sind. Die Folge: Frauen müssen später oftmals mit viel zu geringen Altersrenten klarkommen. Bei einem gemeinsamen Ruhestand mag das nicht extrem ins Gewicht fallen. Aber wenn es vorher doch zur Trennung kommt? Sobald der Ex-Partner wieder eine Ehe oder eingetragene Lebenspartnerschaft eingeht, fallen jegliche Unterhaltsansprüche weg.

Frauen sind grundsätzlich gut beraten, dafür zu sorgen, dass sie finanziell auf eigenen Füßen stehen. Das betrifft insbesondere die Altersvorsorge und einen etwaigen Immobilienkauf. Ebenso gilt es, erwirtschaftete Vermögenswerte gemeinsam aufzuteilen. Auch das ist sowohl Voraussetzung als auch Ergebnis eines partnerschaftlichen Miteinanders im Lebensalltag.

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